Unser eSports Botschafter IM INTERVIEW
Andres Torres ist E-Sports Botschafter des FC Red Bull Salzburg. Wir haben uns mit unserem 24-jährigen Talent über sein neues Leben unterhalten.
Hi Andres! Du bist seit Sommer 2017 der erste Profi-eSportler Österreichs. Wie fühlt sich das an?
Ich bin sehr stolz darauf und für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Es ist immer noch eine große Ehre, und ich gebe immer alles, um den FC Red Bull Salzburg erfolgreich zu vertreten.
Du bist mittlerweile in der zweiten Saison bei uns. Was hat sich seit deiner Vertragsunterzeichnung getan?
Es hat sich seitdem wirklich viel getan und vieles geändert – natürlich ins Positive. Ich bin sehr froh darüber, dass der FC Red Bull Salzburg sich dazu entschieden hat, in den eSport einzusteigen und mich zu verpflichten. Danach ist alles rasant weitergegangen: der Start der eBundesliga, Interviews, TV-Auftritte, Autogrammstunden und so weiter – einfach nur wow. Was mich besonders freut, ist, dass alle Vereine in Sachen eSport an einem Strang ziehen und sich so alles in die richtige Richtung entwickelt.
Hast du eigentlich fixe Trainingszeiten?
Nein, ich spiele nur, wenn ich auch die Lust, Motivation und Freude habe. Sonst würde es ja nicht sinnvoll sein.
Und irgendein Ritual?
Ja. Vor einem wichtigen Turnier schalte ich die Konsole drei Tage vor Turnierbeginn nicht mehr ein. Ich habe damit vor der deutschen Virtuellen Bundesliga angefangen und es hat mir sehr geholfen. Seitdem mache ich das immer so. Stattdessen schaue ich Videos von meinen Gegnern, auf die ich treffen werde, und kann dadurch relativ gut einschätzen, wie sie spielen. Und ansonsten bete ich vor wichtigen Spielen bzw. Turnieren. Auch das hilft mir sehr.
Damit wir auch dich als Person und vor allem als FIFA-Spieler besser kennenlernen: Seit wann spielst du FIFA und seit wann ist das Talent da, zu sagen, ich mach das professionell?
Ich habe mit FIFA 99 am N64 gestartet. Das war aber nur zum Spaß, eh klar. Im Jahr 2014 stand ich bei einem von Microsoft organisierten Turnier gegen Mirza Jahic im Finale. 70 Teilnehmer waren bei diesem Turnier, und ich stand gegen diese FIFA-Größe im Endspiel. Die Stimmung war ein Wahnsinn, und alle haben mich angefeuert, weil ich der Underdog war.
In der Verlängerung hat dann Mirza 2:1 gewonnen, aber er ist sofort zu mir gekommen und hat gesagt, dass ich Talent habe und unbedingt dranbleiben soll. Da war mir klar, ich muss was aus diesem Talent machen.
Was entgegnest du eigentlich Kritikern, die die Meinung vertreten, eSport sei kein Sport?
Wenn Schach und Darts Sport ist, dann ist eSports definitiv auch eine Sportart (lacht).
Als offizieller Spieler des FC Red Bull Salzburger werden von dir immer Topleistungen erwartet. Wie gehst du mit dem Druck um, der auf dir lastet?
Mittlerweile ganz gut. Am Anfang war es sehr schwer für mich, damit umzugehen. Mittlerweile ist es echt gut. Ich blende das relativ gut aus und konzentriere mich voll aufs Spiel.