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„Salzburg ist eine zweite Heimat für mich geworden.“

Max Wöber im Abschiedsinterview

Max Wöber und die Roten Bullen aus Salzburg – das hat einfach gepasst! Und doch ist für Max nun die Zeit gekommen, eine neue, spezielle Herausforderung bei Leeds United anzunehmen. Wie unser bis zum Wechsel stellvertretender Kapitän seine Zeit in der Mozartstadt Revue passieren lässt und mit welchen Worten er sich bei euch für eure Unterstützung bedankt, erfahrt ihr im folgenden Interview:

Hi Max! Ein außergewöhnliches Kapitel geht für dich zu Ende, ein neues beginnt. Wie geht’s dir nach dem Transferabschluss?

Einerseits ist man natürlich aufgeregt. Es wartet eine Riesenchallenge auf mich, vor allem die ersten Wochen mit der Eingewöhnungsphase werden sicher aufregend. Darauf freue ich mich schon enorm. Andererseits blickt auch ein weinendes Auge zurück nach Salzburg, weil ich mich hier in den dreieinhalb Jahren unglaublich wohlgefühlt und enge Freunde gefunden habe. Salzburg ist eine zweite Heimat für mich geworden. Das aufzugeben, ist natürlich nicht einfach.

Die Premier League ist wohl das Nonplusultra im europäischen Fußball, zudem triffst du in Leeds auf einige ehemalige Weggefährten. Was aber waren deine Beweggründe für diesen Wechsel, die letztlich den Ausschlag gegeben haben?

Als ich im vergangenen Sommer meinen Vertrag verlängert habe, war es in den Gesprächen mein Wunsch, dass ich diese auch wahrnehmen kann, falls sich eine besondere Möglichkeit ergibt. Trotzdem war ich selbst überrascht, dass es jetzt so schnell ging, zumal ich davor noch gute Gespräche mit dem Klub geführt habe. Es hat alles danach ausgesehen, dass ich zumindest bis Sommer in Salzburg bleibe.

Dann habe ich mitten im Urlaub einen Anruf bekommen, dass Leeds United mich unbedingt haben will. Für mich war dann relativ schnell klar, dass ich diese Chance ergreifen will. Solche Möglichkeiten kommen nicht so oft, dass man in die Premier League wechseln kann. Dazu kommt natürlich der Paramater, dass ich Jesse (Anm.: Marsch) sehr gut kenne, mich während seiner Zeit hier sehr gut mit ihm verstanden habe und weiß, wie er Fußball spielen lässt. Mit Ras (Anm.: Rasmus Kristensen) und Brenden (Anm.: Aaronson) habe ich auch schon zwei gute Freunde dort, sodass mir der Anschluss leichter fallen wird.

 

Mit Rasmus hast du ja schon eine längere Beziehung …

Mittlerweile ist es fast schon etwas unheimlich, dass sich unsere Wege immer wieder kreuzen. Wir waren schon gemeinsam in Amsterdam und in Salzburg und das sogar als Nachbarn. Als ich ihn angerufen habe, um zu fragen, wie das Leben in Leeds ist, war das Erste, was er gesagt hat, dass ich nur kommen darf, wenn ich die Wohnung nebenan nehme. Bei der Wohnungssuche ist das auf jeden Fall Kriterium Nummer eins, dass ich in der Nähe von Ras bin (lacht). Über die Stadt, die Liga und die Mannschaft hat er auf jeden Fall nur Positives berichtet.

Was wirst du an Salzburg am meisten vermissen?

Ich habe mit so vielen Leuten so ein enges Verhältnis aufgebaut, dieses familiäre Gefühl werde ich auf alle Fälle vermissen. Wir sind eine richtig eingeschworene Truppe geworden, haben so viele coole Momente auf und neben dem Platz erlebt, dass das zusammengeschweißt hat. Ich bin immer mit einem Grinser nach Taxham gegangen und habe mich auch in der Stadt unglaublich wohlgefühlt. Es hat sich wie zu Hause angefühlt.

An welche Momente wirst du noch lange zurückdenken?

Die unzähligen Highlights, die ich auf und neben dem Platz erleben durfte, werde ich mein Leben lang in Erinnerung behalten. Wenn ich nur an unsere erste Champions League-Saison zurückdenke, an unser allererstes Spiel in diesem Bewerb gegen Genk oder an die Aufholjagd beim FC Liverpool, dann bekomme ich heute noch Gänsehaut. Die Champions League-Spiele werde ich natürlich vermissen. Es war schon sehr, sehr cool, sich in der ausverkauften Red Bull Arena mit den Größten Europas zu messen. Auch die Meisterfeiern werden mir abgehen. Durch Corona habe ich leider nur eine mit Fans beim Casino erlebt, aber die war schon ein Highlight.

Danke Max!
 

War die Zeit hier so, wie du sie dir bei deinem Wechsel hierher vorgestellt hast?

Als ich 2019 den Schritt nach Salzburg gegangen bin, wurde das ja vielerorts kritisch gesehen. Die Nebengeräusche waren natürlich nicht schön. Für mich war es aber von Anfang an die richtige Entscheidung, weil ich davor sportlich keine gute Zeit hatte und mir wieder ein Zuhause aufbauen wollte, um mich als Mensch wohlzufühlen und damit auch wieder zu 100 % performen zu können – und das ist absolut aufgegangen.

Die Zeit beim FC Red Bull Salzburg hat mich als Persönlichkeit und als Spieler geprägt. Ich war von Anfang an gefordert, eine Führungsrolle zu übernehmen. Insgesamt habe ich einfach viel lernen können. Letztendlich ist es genauso gekommen, wie ich es mir beim Wechsel vorgestellt hatte: Eine richtig coole Zeit zu haben und dadurch eventuell noch einmal eine Tür zu öffnen. Wenn sich so eine Möglichkeit nicht ergeben hätte, wäre ich wohl den Rest meiner Karriere in Salzburg geblieben. Ich würde es immer wieder so machen.

Hast du noch irgendwelche letzten Worte an die Fans?

Ich möchte einfach ein riesiges Dankeschön aussprechen. Ich bin super aufgenommen worden von euch und ich hoffe, dass ihr es auch immer so wahrgenommen habt, dass ich stets alles für diese Mannschaft, diesen Verein gegeben habe. Was hier auf die Beine gestellt wurde, ist etwas ganz, ganz Spezielles. Man merkt es in ganz Österreich mittlerweile, dass die neuen Vorbilder für die Kinder in Salzburg heranwachsen. Ich bin Stephan (Anm.: Reiter) und Christoph (Anm.: Freund) unendlich dankbar dafür, dass ich das miterleben durfte. Das macht den Verein auch so besonders, dass Leute am Werk sind, die den Menschen hinter jedem Spieler sehen. Vielen Dank für diese großartigen gemeinsamen Momente, Salzburg ist mir sehr ans Herz gewachsen und meine zweite Heimat geworden.

Danke für das Interview, Max! Alles Gute und hoffentlich bis bald!